Eine Übersicht zu spezifischen Phobien:
Herzneurose - Cardiophobie - Herzangst
Definition und Häufigkeit der Herzneurose - Cardiophobie - Herzangst
Die Herzneurose – auch bekannt unter den Begriffen Kardiophobie, Herzangststörung oder Da-Costa-Syndrom – ist eine spezifische Phobie - psychische Erkrankung aus dem Spektrum spezifischen Phobien - Angststörungen. Die Betroffenen leiden unter wiederkehrenden körperlichen Beschwerden, die einem Herzinfarkt ähneln, obwohl keine medizinisch auffälligen Befunde vorliegen.
In der Schweiz sind verlässliche Prävalenzzahlen rar, doch analog zu Deutschland dürften auch hierzulande mehrere zehntausend Menschen betroffen sein. Besonders häufig tritt die Störung bei Männern über 40 Jahren auf.
Symptome der Herzneurose - Cardiophobie
Die Beschwerden betreffen sowohl den Körper als auch die Psyche. Sie treten oft plötzlich auf und können stark belastend sein. Viele der Symptome ähneln echten Herzerkrankungen und treten häufig in Stresssituationen aber auch scheinbar grundlos auf:
Kardiovaskuläre Symptome
- Herzrasen, Herzstolpern, Druck oder Schmerzen in der Brust,
- Ausstrahlung der Schmerzen in Arm, Rücken oder Unterkiefer,
- Atemnot, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust, etc.
Psychische und kognitive Reaktionen
- Schwitzen, Zittern, Kältegefühle,
- Übelkeit, Schwindel, Hyperventilation, etc.
Psychisch Symptome
- Akute Todesangst,
- Panikattacken,
- zwanghaftes Pulskontrollieren oder häufiges EKG-Messen,
- häufige Arztbesuche, etc.
Ursachen und Auslöser der der Herzneurose - Cardiophobie, deren Verlauf und Auswirkungen
Die Entstehung der Herzneurose kann durch viele Faktoren, Einflüsse bedingt sein.
Psychologische Faktoren:
- Unverarbeitete Ängste, z. B. nach dem Verlust eines Angehörigen,
- traumatische Erlebnisse (z. B. ein erlebter Herzinfarkt in der Familie),
- Stress,
- innerpsychische verdrängte Konflikte, die sich körperlich ausdrücken, etc.
Biografische Einflüsse:
- Überbehütung oder emotionale Vernachlässigung in der Kindheit,
- fehlende Strategien zur Stressbewältigung,
- Work – Live-Dysbalance,
- ungesunder Lifestyle, etc.
Auslöser - Trigger bei der Herzneurose - Cardiophobie
- Belastende Lebensereignisse, (z. B. Todesfälle durch Herzinfarkt im sozialen Umfeld),
- Dauerstress,
- Depressionen,
- überentwickeltes Körperbewusstsein und Hypochondrie,
Infekte oder selbst harmlose körperliche Empfindungen können den Alarmzustand auslösen,
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel über ein Ausschlussverfahren, bei dem körperliche Erkrankungen zunächst ausgeschlossen werden:
Kardiologische Abklärung:
- Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiografie,
- Blutdruckmessung,
- Blutuntersuchungen, etc.
Nach unauffälligen Befunden wird weiteren Abklärung durch Psychiater oder Psychotherapeuten empfohlen.
Psychologische Diagnostik:
- Erhebung der Angstgeschichte und Lebensumstände
- Identifikation von Verhaltensmustern, Triggern (z. B. Vermeidung, Kontrolle)
Unser ganzheitliches Behandlungsangebot bei Herzneurose - Cardiophobie
Moderne psychotherapeutische Verfahren, ergänzt durch komplementäre und alternative Methoden, bieten eine nachhaltige Hilfe:
Kombinationstherapie basierend auf psychotherapeutischen und komplementärmedizinischen Methoden.
Wichtig:
Der erste Schritt ist der Gang zur Hausärztin, zum Hausarzt oder Facharzt für die medizinische Vorabklärung.
Unsere Behandlungsangebote
Moderne psychotherapeutische Verfahren, ergänzt durch komplementäre und alternative Methoden, bieten eine nachhaltige Hilfe:
Psychotherapeutische Ansätze
Veränderungscoaching (kognitiver Ansatz):
Ein individuell zugeschnittenes Coaching, als Rahmen des Veränderungs- und Heilungs-Prozesses. Es kombiniert verschiedene Methoden individuell und situativ zu einem Behandlungspaket und erzielt dadurch eine nachhaltige Wirkung.
- Hypnosetherapie:
Schafft einen geschützten inneren Raum, in dem tiefere Bewusstseinsschichten angesprochen werden können – oft ein Schlüssel zur Auflösung von Angstmustern. - Expositions- / Konfrontationstherapie:
Ängste verlieren an Macht, wenn man ihnen Schritt für Schritt begegnet – in einem sicheren, begleiteten Rahmen. - Provokationstherapie: Durch das gezielte Auslösen bestimmter Emotionen oder Denkmuster wird ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt.
- Systemische Aufstellungen:
Verborgene Dynamiken innerhalb des Familiensystems oder innerer Anteile werden sichtbar gemacht. Ängste, die aus unbewusster Loyalität oder übernommenen Gefühlen entstehen, können erkannt und gelöst werden – oft ein tiefgreifender Schritt in Richtung innerer Freiheit.
Durch das gezielte Auslösen bestimmter Emotionen oder Denkmuster wird ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt. - Therapeutisches NLP (Neurolinguistisches Programmieren):
Belastende Erfahrungen werden umgedeutet, Glaubenssätze verändert – für mehr innere Freiheit und Selbstvertrauen. - Desensibilisierung:
Ängste verlieren mit der Zeit an Intensität, wenn man sich ihnen behutsam und regelmäßig stellt. - Psychodynamische Körpertherapie - SKAN / Vegetotherapie:
Über Atemarbeit und Körperausdruck werden emotionale Blockaden gelöst und alte Traumata verarbeitet. - Selbsthilfegruppen (geführt):
Der Austausch mit anderen Betroffenen fördert soziale Kompetenz, Verständnis und gegenseitige Unterstützung.
Komplementärmedizinische Unterstützung
- Laserohrakupunktur:
Die moderne, schmerzfreie TCM Methode der Ohrakupunktur lindert Ängste und Schmerzen, stabilisiert die Psyche, bewirkt eine Stimmungsaufhellung und regt die Ausschüttung und Regulation von Neurotransmittern und Hormonen an. - Atemarbeit (z. B. Rebirthing, Vivation, holotropes Atmen):
Durch bewusstes Atmen können emotionale Blockaden gelöst und tiefe Entspannungszustände erreicht werden. - Entspannungstechniken:
Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Qigong bringen Körper und Geist zur Ruhe. - Achtsamkeit & Meditation:
Regelmässige Achtsamkeitsübungen helfen, Gedanken zu beobachten, innere Spannungen zu lösen und wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. - Phytotherapie (Pflanzenheilkunde):
Pflanzliche Mittel wie beruhigende Teemischungen oder Blütenessenzen unterstützen die emotionale Stabilität. - Aromatherapie:
Ätherische Öle wirken über den Geruchssinn beruhigend, ausgleichend oder stimmungsaufhellend – je nach Auswahl. - Etc.
Hinweis:
Die Auswahl und Kombination der Methoden erfolgt in Absprache und ist individuell auf die jeweilige Person und Ihrem Anliegen abgestimmt. Im Mittelpunkt stehen dabei Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ihr individueller Weg.
Achtung: Bei akuter Suizidgefährdung sollten Sie unbedingt ein/e Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie aufsuchen!
Medizinische Unterstützung - Schulmedizin:
Medikamente: Angstlösende Mittel können bei akutem Bedarf helfen, sollten jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden, um eine Suchtgefahr zu vermeiden.
Extern, muss von einem Arzt verschrieben werden.
Ergänzend: Körperliche Aktivitäten
Gezieltes Bewegungstraining:
- Waldspaziergänge,
- Walking,
- Velofahren,
- Gartenarbeit, etc.
Bauen Sie damit wieder das Vertrauen zum eigenen Körper auf.
- Selbstbeobachtung einschränken: Pulsmessen und Körperkontrolle bewusst reduzieren,
- Notfallplan entwickeln: Atemübungen für den Ernstfall eintrainieren (z. B. 4–6–8-Atemtechnik),
- regelmässige Bewegung: Auch bei anfänglicher Angst – Bewegung stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper,
- psychologische Hilfe suchen: frühzeitig und ohne Scham
Verlauf - Prognose - Aussichten - Risikofaktoren:
Verlauf
- Chronisch oder sporadisch,
- starke Beeinträchtigung der Lebensqualität,
- Vermeidungsverhalten (z. B.: durch Sport, Reisen, körperliche Anstrengung),
- Häufiger Arztwechsel - "Doctor Hopping", etc.
Prognose - Aussichten:
- Bei frühzeitiger Behandlung bestehen sehr gute Heilungschancen,
- Ohne Behandlung kann sich die Störung chronifizieren.
Risikofaktoren für einen chronischen Verlauf:
- Familiäre Vorbelastung: Studien zeigen, dass bis zu 49 % der Kinder von Betroffenen ebenfalls Symptome entwickeln können,
- ausbleibende therapeutische Unterstützung, etc.
Fazit – Resümee:
Die Herzneurose ist eine ernsthafte, aber gut behandelbare Erkrankung. Wichtig ist eine frühe Diagnosestellung und ein individuell angepasstes Therapieprogramm.
Der erste Schritt ist der Gang zur Hausärztin oder zum Hausarzt für die Medizinische Vorabklärung.