Eine Übersicht zu spezifischen Phobien:
Höhenangst - Akrophobie
Kurzbeschreibung von Höhenangst – Akrophobie
Höhenangst, medizinisch als Akrophobie bezeichnet, ist eine spezifische Angststörung, bei der bereits der Aufenthalt in der Höhe oder die blosse Vorstellung davon intensive Angstreaktionen auslöst. Betroffene empfinden eine irrationale Furcht vor einem Sturz oder Kontrollverlust, obwohl objektiv keine unmittelbare Gefahr besteht. Diese Angst geht weit über eine normale Vorsicht hinaus und kann zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen.
Formen von Höhenangst
Situationsabhängige Höhenangst: Angst tritt nur in bestimmten Situationen auf, beispielsweise auf Brücken, Türmen oder Aussichtspunkten.
- Generalisierte Höhenangst: Angst entsteht bereits bei Gedanken oder Bildern von Höhen, unabhängig von der tatsächlichen Situation.
- Latente Höhenangst: Die Angst zeigt sich nur unter bestimmten Bedingungen, etwa bei fehlender Sicherung oder instabilen Untergründen.
- Chronische Akrophobie: Anhaltende und stark ausgeprägte Angst mit ausgeprägtem Vermeidungsverhalten, die das Leben dauerhaft einschränkt.
Symptome bei Höhenangst – Akrophobie
Die Beschwerden betreffen sowohl den Körper als auch die Psyche. Sie treten oft plötzlich auf und können stark belastend sein.
Körperliche Symptome:
- Zittern,
- Herzklopfen oder Herzrasen,
- Schweissausbrüche,
- Atemnot oder Kurzatmigkeit,
- Schwindel,
- Übelkeit oder Magenbeschwerden, etc.
Psychische Symptome:
- Intensive Angst- oder Panikgefühle,
- Gefühl des Kontrollverlusts,
- Übersteigerte Wahrnehmung von Gefahr,
- Intensive Gedanken an einen bevorstehenden Absturz, etc.
Verhaltensverändernde Symptome:
- Vermeidung von Höhen oder höhenbezogenen Situationen,
- Rückzug von Aktivitäten wie Wandern, Reisen oder bestimmten Berufsfeldern,
- Sicherheitsverhalten wie Festhalten, Hinsetzen oder Verharren,
- Erhöhte Reizbarkeit und ausgeprägtes Vermeidungsverhalten im Alltag, etc.
Ursachen, Auslöser – Trigger der Höhenangst sowie Verlauf und Auswirkungen
Die Entstehung der Höhenangst kann durch viele Faktoren, Einflüsse bedingt sein.
Ursachen und Auslöser - Trigger:
- Genetische Veranlagung und familiäre Häufung von Angststörungen
- Negative Lernerfahrungen beispielsweise Stürze oder Unfälle in der Höhe,
- Beobachtungslernen durch Eltern oder enge Bezugspersonen, die selbst Angst zeigen,
- Informationelle Einflüsse wie Medienberichte über Höhenunfälle,
- Neurobiologische Faktoren, insbesondere eine Überaktivität im Angstzentrum des Gehirns, etc.
Verlauf und Auswirkungen:
Ohne Behandlung kann sich die Höhenangst chronifizieren und zunehmend das Verhalten einschränken. Die Angst kann sich auf immer mehr Situationen ausweiten (Generalisierung) und zu sozialem Rückzug, beruflichen Nachteilen sowie weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder anderen Angststörungen führen. Stark ausgeprägtes Vermeidungsverhalten kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen
Unser ganzheitliches Behandlungsangebot bei Höhenangst - Akrophobie
Moderne psychotherapeutische Verfahren, ergänzt durch komplementäre und alternative Methoden, bieten eine nachhaltige Hilfe:
Kombinationstherapie basierend auf psychotherapeutischen und komplementärmedizinischen Methoden.
Unsere Behandlungsangebote
Moderne psychotherapeutische Verfahren, ergänzt durch komplementäre und alternative Methoden, bieten eine nachhaltige Hilfe:
Psychotherapeutische Ansätze
Veränderungscoaching (kognitiver Ansatz):
Ein individuell zugeschnittenes Coaching, als Rahmen des Veränderungs- und Heilungs-Prozesses. Es kombiniert verschiedene Methoden individuell und situativ zu einem Behandlungspaket und erzielt dadurch eine nachhaltige Wirkung.
- Hypnosetherapie:
Schafft einen geschützten inneren Raum, in dem tiefere Bewusstseinsschichten angesprochen werden können – oft ein Schlüssel zur Auflösung von Angstmustern. - Expositions- / Konfrontationstherapie:
Ängste verlieren an Macht, wenn man ihnen Schritt für Schritt begegnet – in einem sicheren, begleiteten Rahmen. - Provokationstherapie: Durch das gezielte Auslösen bestimmter Emotionen oder Denkmuster wird ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt.
- Systemische Aufstellungen:
Verborgene Dynamiken innerhalb des Familiensystems oder innerer Anteile werden sichtbar gemacht. Ängste, die aus unbewusster Loyalität oder übernommenen Gefühlen entstehen, können erkannt und gelöst werden – oft ein tiefgreifender Schritt in Richtung innerer Freiheit.
Durch das gezielte Auslösen bestimmter Emotionen oder Denkmuster wird ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt. - Therapeutisches NLP (Neurolinguistisches Programmieren):
Belastende Erfahrungen werden umgedeutet, Glaubenssätze verändert – für mehr innere Freiheit und Selbstvertrauen. - Desensibilisierung:
Ängste verlieren mit der Zeit an Intensität, wenn man sich ihnen behutsam und regelmäßig stellt. - Psychodynamische Körpertherapie - SKAN / Vegetotherapie:
Über Atemarbeit und Körperausdruck werden emotionale Blockaden gelöst und alte Traumata verarbeitet. - Selbsthilfegruppen (geführt):
Der Austausch mit anderen Betroffenen fördert soziale Kompetenz, Verständnis und gegenseitige Unterstützung.
Komplementärmedizinische Unterstützung
- Laserohrakupunktur:
Die moderne, schmerzfreie TCM Methode der Ohrakupunktur lindert Ängste und Schmerzen, stabilisiert die Psyche, bewirkt eine Stimmungsaufhellung und regt die Ausschüttung und Regulation von Neurotransmittern und Hormonen an. - Atemarbeit (z. B. Rebirthing, Vivation, holotropes Atmen):
Durch bewusstes Atmen können emotionale Blockaden gelöst und tiefe Entspannungszustände erreicht werden. - Entspannungstechniken:
Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Qigong bringen Körper und Geist zur Ruhe. - Achtsamkeit & Meditation:
Regelmässige Achtsamkeitsübungen helfen, Gedanken zu beobachten, innere Spannungen zu lösen und wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. - Phytotherapie (Pflanzenheilkunde):
Pflanzliche Mittel wie beruhigende Teemischungen oder Blütenessenzen unterstützen die emotionale Stabilität. - Aromatherapie:
Ätherische Öle wirken über den Geruchssinn beruhigend, ausgleichend oder stimmungsaufhellend – je nach Auswahl. - Etc.
Hinweis:
Die Auswahl und Kombination der Methoden erfolgt in Absprache und ist individuell auf die jeweilige Person und Ihrem Anliegen abgestimmt. Im Mittelpunkt stehen dabei Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ihr individueller Weg.
Achtung: Bei akuter Suizidgefährdung sollten Sie unbedingt ein/e Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie aufsuchen!
Medizinische Unterstützung - Schulmedizin:
Medikamente: Angstlösende Mittel können bei akutem Bedarf helfen, sollten jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden, um eine Suchtgefahr zu vermeiden.
Extern, muss von einem Arzt verschrieben werden.
Präventive Möglichkeiten – Massnahmen:
- Frühzeitige und altersgerechte Auseinandersetzung mit Ängsten bereits im Kindesalter.
- Förderung der Selbstwirksamkeit durch Erfolgserlebnisse in Höhenlagen.
- Offener und enttabuisierender Umgang mit psychischen Herausforderungen und Ängsten.
- Regelmässige Bewegung und körperliche Aktivität zur Stressreduktion und Stärkung des Gleichgewichtssinns.
- Vermeidung von Überbehütung: Kinder kontrolliert und behutsam an Höhen und Herausforderungen heranführen, etc.
Verlauf - Prognose
Die Prognose bei Höhenangst - Akrophobie ist bei frühzeitiger und geeigneter Behandlung sehr gut. Insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie zeigt hohe Erfolgsraten. Viele Betroffene können ihre Höhenangst vollständig überwinden oder deutlich reduzieren. Ohne therapeutische Unterstützung besteht jedoch das Risiko einer Chronifizierung, die das Leben dauerhaft einschränkt.
Fazit – Resümee:
Höhenangst - Akrophobie ist eine ernstzunehmende, jedoch gut behandelbare Angststörung. Sie kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, lässt sich aber mit einem breiten Spektrum an therapeutischen, komplementären und alternativen Methoden wirkungsvoll behandeln. Prävention, Aufklärung und ein offener Umgang mit Ängsten sind entscheidend, um Betroffene frühzeitig zu unterstützen. Mit gezielter Therapie ist ein selbstbestimmtes, angstfreies Leben möglich.
